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Neues zur hormonellen Empfängnisverhütung

Thromboserisiko unter der Pilleneinnahme

Gestagenanteil

Das Thromboserisiko scheint bei unterschiedlichen Gestagenen, wenn überhaupt,  nur diskret zu differieren.

Östrogenanteil

Das relevante Thromboserisiko hormoneller Empfängnisverhütung geht vom Östrogenanteil aus.

Aufgrund der hohen Östrogenmenge bei der Anwendung von Verhütungspflastern wird ein höheres Thromboserisiko diskutiert. Die Datenlage dazu ist allerdings nicht einheitlich.

Der Vaginalring hat die niedrigste tägliche Östrogendosis aller kombinierten Präparate. Allerdings gibt es momentan keine Daten, die signifikant weniger Thrombosen unter einem Kontrazeptionsring im Vergleich zu oralen Präparaten zeigen.

Wie hoch sollte der Östrogenanteil bei jungen Frauen sein?

Zumeist wird von den Pharmafirmen ein möglichst niedriger Östrogenanteil beworben (20mcg). Im Vordergrund steht dabei die sicherlich geringere körperliche Belastung: eine geringere Neigung zu Ödemen, weniger Brustziehen und eine allgemein bessere Verträglichkeit.

Allerdings resultiert bei jungen Frauen unter der Gabe von 20 mcg Östrogen vor Erreichen der maximalen Knochendichte eine suboptimale Knochengesundheit. Insofern ist wegen der Knochendichte die Gabe von Präparaten mit 30mcg Östrogen vorzuziehen.

Depotgestagen (Dreimonatsspritze)

Diese Depotpräparate bieten den Vorteil einer sicheren und patientenunabhängigen Empfängnisverhütung.

Gewichtszunahme

Wie bei der Pille kann es  auch bei der Anwendung von  Depotgestagenen zu einer deutlichen Gewichtszunahme kommen.

Steuerbarkeit

Nach Absetzen dieser Depotpräparate setzen häufig die Monatsblutungen für mehrere Monate aus. Häufig kommt es zu unregelmäßigen Blutungen.

Knochengesundheit

Unter der Gabe von Depotgestagenen nimmt die Knochendichte ab. Nach Absetzen der Präparate steigt die Knochendichte wieder an. Gerade bei jungen Frauen und bei Frauen ab 40 sollte daher die Dreimonatsspritze zurückhaltend eingesetzt werden.

Libidoprobleme unter der Pille

Oft gibt es Fragen der Patientinnen, ob die eingeschränkte sexuelle Lust durch die aktuell angewandte Anti-Baby-Pille erklärt werden kann beziehungsweise durch eine andere Pille verbessert werden kann.

Grundsätzlich muss man festhalten, dass bei Libidoverminderung vor allem psychische und paarbezogene Ursachen im Vordergrund stehen. Vermutlich sind hormonelle Veränderungen nur in wenigen Fällen ursächlich verantwortlich.

Dennoch kann man einen Pillenwechsel überlegen. Präparate der Wahl wären solche

  • mit nur 20 mcg Ethinylöstradiol und
  • entweder Levonorgestrel oder Norethisteron als Gestagene mit geringer männlicher Hormonaktivität.

Wichtig scheint der Hinweis, dass auch einige Monate nach dem Absetzen der Pille veränderte Hormonspiegel bestehen bleiben können.

Empfehlungen zur Pilleneinnahme

Gesunde Frauen ohne Risiko: Einphasenpräparat mit 30 mcg Ethynylöstradiol, neutrales Gestagen.

Bei Brustziehen und Neigung zu Schwellungen: 20 mcg Ethynylöstradiol, Gestagen Drospirenon.

Unreine Haut, vermehrter Haarwuchs: 30 mcg Östrogen, Gestagen mit antiandrogener Wirkung.

Junge Frauen profitieren wegen der Knochengesundheit von einem höheren (30 mcg) als von einem niedrigeren (20 mcg) Östrogengehalt.

Stand 10/2010

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